Das Freilandmuseum Oberpfalz ist zwar in der Winterpause. Teile seiner Sammlung sind aktuell aber dennoch zu sehen. Denn das Kloster Speinshart zeigt im Advent eine Ausstellung rund um Golddrahtarbeiten, für die einige Exponate aus dem Freilandmuseum entliehen wurden.
"Als sogenannte „Klosterarbeiten“ bezeichnet man die filigranen Textilarbeiten, die etwa mit Golddraht, Borten, Perlen und Wachs, in Stickerei-, Krüll- und Anlagetechnik oft Reliquien oder Heiligenbilder verzieren.
Der Begriff lässt schon erahnen, dass der Ursprung dieses Kunsthandwerks in den Klöstern zu finden ist. Vor allem im 18. Jahrhundert erreichten die Produktionen aus Nonnenklöstern eine hohe Anzahl und so verbreitete sich das Handwerk als Volkskunst auch in die Stuben der Landbevölkerung, einerseits als Zubrot, aber auch Ausdruck der Volksfrömmigkeit.
Eine Werkgruppe um Monika Frisch beherrscht eine Vielzahl alter Techniken und versucht anhand erhaltener, historischer Vorbilder sich auch vergessene Kunstgriffe wieder anzueignen und pflegt damit dieses besondere Kulturgut.
Das Freilandmuseum Oberpfalz in Neusath-Perschen besitzt auch einige dieser alten Stücke. Es hat als „kulturelles Gedächtnis“ der Oberpfalz eine große Sammlung von Gegenständen ländlicher Alltagskultur und bewahrt diese sorgfältig im Depot. Bei der Ausstellung im Kloster Speinshart dürfen einige dieser besonderen Objekte als Leihgabe gezeigt werden. In der Ausstellung darf man aber neben den historischen Klosterarbeiten, auch die neueren kunstfertigen Erzeugnisse bestaunen, die die Gruppe um Monika Frisch hergestellt haben. Das Besondere: Man darf ihnen über die Schulter schauen, wie sie diese herstellen.
Auch ein Blick in die Klosterkirche sollten Besucher nicht verpassen, dort findet man an den beiden großen Seitenaltären zwei besonders prächtige Beispiele dieses Kunsthandwerks. Zwei menschliche Skelette, die aus den römischen Katakomben stammen sollten. Als frühchristliche Märtyrer waren solche Reliquien verehrt und sehr gefragt. So brachte man sie im frühen 18. Jahrhundert als Reliquien nach Speinshart und stattete sie mit einem aufwendigen Gold- und Perlengewand aus."
- Pressemitteilung des Klosters Speinhart
Öffnungszeiten:
mittwochs 9 – 15 Uhr,
sonn-/feiertags 13.30 – 17 Uhr
und auf Anfrage unter Tel.: 09645/60193-801.
Eintritt frei
Live-Vorführungen:
- 1. Dezember, 14 – 17 Uhr
- 8. Dezember, 14 – 18 Uhr
- 15. Dezember, 14 – 17 Uhr