Wenn es im Museum kreucht und fleucht, dann setzt dies unter normalen Umständen eine DIN EN 16790-konforme Prozesskette der Vernichtung in Gang. Die für das Integrated Pest Management zuständige Fachstelle im Haus entwirft Schlachtpläne mit dem Ziel, den das Kulturgut bedrohenden Schädlingen möglichst schnell den Garaus zu machen. Darüber hinaus kommt, zumindest in Altbauten, auch ganzjährig gerne noch die Mausefalle, wenn auch in der neuen Ausführung „Supercat“ aus Plastik, zum Einsatz.
Im Freilandmuseum Oberpfalz führen Biologen die Kartierung und Erforschung der auf dem Museumsgelände heimischen Flora sowie der Tier- und Pflanzgengemeinschaften an und in den Museumsteichen bereits seit 1989 systematisch und regelmäßig durch.[2] Die Fauna dagegen wurde bisher lediglich in Form von artenspezifischen Kartierungen untersucht, welche jedoch dennoch einen Einblick in die Biodiversität auf dem Museumsgelände geben. Trotz der eigentlich überschaubaren Fläche von nur rund 35 Hektar[3] haben sich seit 1986 hunderte Tierarten auf dem Museumsareal angesiedelt. Die bisher beobachteten Arten sind:
- 15 Fledermausarten
- mehr als 60 Vogelarten beobachtet oder durch Rufe identifiziert.
- vier Reptilienarten (u.a. Blindschleiche, Zauneidechse)
- sieben Amphibienarten (Kröten, Frösche, Molche, Unken)
- 40 Tagfalterarten
- mehr als 175 Arten an Nachtfaltern
- 30 Libellenarten
- 20 Arten an Heuschrecken
- sechs Waldameisenarten
Darüber hinaus leben im Freilandmuseum Oberpfalz nicht nur eine unbekannte Anzahl an Wildbienen-, Wespen-, Ameisen- und Spinnenspezies, sondern auch zahlreiche weitere Nage- und Kleintierarten.
Hier finden Sie den ausführlichen Text "Von Mopsfledermaus und Gelbbauchunke: Tiere in der musealen Kulturlandschaft" von Dr. Tobias Hammerl in unserem Museumsblog Wissen.FMO