Am 1. Juli 2022 startete das vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat geförderte Projekt „hand.gemacht“. Es sammelt und erforscht handgemachte Gebrauchs- und Alltagsgegenstände der Oberpfalz. Die untersuchten Objekte werden digitalisiert, kulturwissenschaftlich aufbereitet und in einer innovativen VR-Umgebung zur Verfügung gestellt. Die Oberpfälzerinnen und Oberpfälzer werden durch den Public-Science-Ansatz des Projekts selbst zu Forschenden auf den Spuren der eigenen Kreativität. „hand.gemacht“ möchte einen Beitrag leisten, neues Licht auf die materielle Kulturlandschaft der Oberpfalz zu werfen und der eigenen Schaffenskraft eine Bühne zu bieten.
Der Sammlungsprozess
Das Projekt verfolgt einen partizipativen Ansatz bei dem jeder die Möglichkeit erhält sich an einem neuartigen musealen Sammlungsprozess zu beteiligen und eigene Ausstellungen mit zu gestalten. Im Rahmen von Workshops, die ab 2023 in den Landkreisen und kreisfreien Städten der Oberpfalz stattfinden, können Interessierte Bürgerinnen und Bürger eigene handgemachte Objekte mitbringen und sie zusammen mit dem hand.gemacht-Team zu einem virtuellen Gegenstand werden lassen. Dazu werden die mitgebrachten Sachen selbst mit einem 3D Scanner digitalisiert und um die subjektive Bedeutung, den Beziehungen und Geschichten zwischen den Menschen und ihren Objekten, ergänzt. Aus dem ursprünglichen Objekt wird ein virtueller Gedächtnisträger und somit ein Kommunikationsmittel, das Forschenden und Interessierten in Zukunft zur Verfügung steht. Eine Besonderheit dieser Art der Sammlung besteht darin, dass die Objekte nach der Erfassung wieder zu ihrem ursprünglichen Besitzer zurück gegeben werden. Das Objekt bleibt “lebendig”, wird also Teil neuer Beziehungen und interessanter Geschichten. Diese könnten zu einem späteren Zeitpunkt dann erneut erfasst werden. Nicht zuletzt dienen die Workshops darüber hinaus der Wissensvermittlung zu den Themen 3D-Daten und Museumsarbeit.
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